Liebe Eltern,

da wir inzwischen mehrere Mails von besorgten Eltern erhalten haben, möchten wir unsere Überlegungen mit Ihnen teilen. Wir verstehen Ihre Bedenken und auch ihre Bauchschmerzen, was das Tragen einer Maske über eine so lange Zeit betrifft.

Die Situation ist nun mal so, dass viele Eltern nicht mehr wissen, wie sie ihre Kinder zu Hause beschulen sollen, weil ihre Arbeitgeber kein Verständnis für ihre Situation haben. Sie sind inzwischen am Rande Ihrer Kräfte und Geduld, denn es zehrt an den Kräften, gleichzeitig seine Arbeit erledigen zu müssen und Lehrer für die eigenen Kinder zu sein. Viele Experten machen sich Sorgen, was die Isolation mit den Kindern macht, und weisen auf die Schäden hin, die die fehlenden sozialen Kontakte bei den Schülern auslösen können.

Wir haben uns lange darüber Gedanken gemacht, was der richtige Weg für unsere Schule sein kann, und haben uns dazu entschlossen, ganze Klassen, bis auf Klasse 1, in die Schule zurückkehren zu lassen, im Gegensatz zum Regierungsentschluss, halbe Klassen im Wechselunterricht beschulen zu lassen.

Zum einen dacht wir an Sie, die Eltern, die endlich nicht mehr Lehrer sein müssen, sich vielleicht mal zurücklehnen oder befreit Ihrer geregelten Arbeit nachgehen können. Zum anderen an die Schüler, für die endlich ein wenig Normalität einkehrt, indem sie jeden Tag Schule haben und nicht wöchentlich oder gar täglich von Präsenz- zum Distanzunterricht wechseln müssen.

Jeder Entschluss hat seinen Preis, in unserem Fall ist es das Tragen der halbwegs effektiv schützenden Masken. Denn weil nun ganze Klassen in die Schule zurückkehren, müssen sowohl die Schüler als die Kolleg*innen, die von Klasse zu Klasse eilen, mehr geschützt werden. Egal was wir tun, alle Wünsche werden wir nie erfüllen können, aber wir geben unser Bestes, die Situation allen halbwegs erträglich zu machen.

Es ist nun einmal so, dass wir eine soziale Gemeinschaft sind und alle Rücksicht aufeinander nehmen müssen, dort wo wir eventuell andere gefährden können. Alle Menschen haben das Recht, mit Ihrer Meinung ernst genommen und in ihrer Gesundheit geschützt zu werden. Das versuchen wir, aber auch hier werden wir kaum alle Wünsche erfüllen können.

Sobald die Schüler in Präsenzunterricht sind, hört der Distanzunterricht auf, denn kein Lehrer kann es leisten, das doppelte Arbeitspensum zu bewältigen. Alle Kolleg*innen in der Unterstufe stehen ab Montag in ihren Klassen und werden ihren Präsenzunterricht in gewohnter Weise halten.

So wie wir unsere Kolleg*innen kennen, sind wir überzeugt, dass sie alles Erdenkliche tun werden, um den Schultag für die Schüler so schön, spannend und angenehm zu gestalten wie möglich. Auch das Durchatmen wird möglich sein. Dass der Unterricht mit Maske für die Kinder machbar ist, haben wir in der Vergangenheit bereits gesehen und erfahren. Da die medizinischen Masken nicht so eng an Mund und Nase anliegen wie die Stoffmasken und oftmals erheblich dünner sind, ist das Atmen damit oft leichter als mit den Stoffmasken.

Die Situation ist für uns alle nicht leicht, auch für uns Lehrer nicht, aber wir stellen uns der Herausforderung und freuen uns sehr, die Schüler wieder in der Schule begrüßen zu können. Damit haben wir alle ein wenig Normalität zurückgewonnen.

Die Beschränkungen gelten zunächst bis zum 07.03.2021; was danach kommt, können wir alle noch nicht absehen. Wenn die Inzidenzwerte weiter sinken, ist vielleicht noch mehr möglich. Wir wünschen uns alle nicht mehr, als dass das normale Leben wieder zurückkehrt, aber wir können es nun mal nicht erzwingen. Manchmal ist es gut kleine Schritte zu machen, um das Ziel schneller Erreichen zu können.

Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis und dafür, dass Sie den Weg mit uns gemeinsam gehen. Bleiben Sie gesund und geben Sie die Hoffnung nicht auf!

Mit freundlichen Grüßen

die Schulleitung