Unser diesjähriger Waldorf-One-World-Day, WOW-Day fand am 31.10.2023 statt. An diesem Tag suchten sich die Schüler:innen eine „Arbeitsstelle“ und handeln mit dem potentiellen „Arbeitgeber“ ein Honorar für ihren Einsatz aus. Es spielte keine Rolle, ob es sich um Mithilfe im Garten der Großeltern oder Nachbarn oder um eine Arbeit gar in einem Betrieb oder um den Verkauf von selbstgemachten Sachen handelte. Mit großem Engagement und viel Kreativität sind die Schüler:innen an diesem Tag tätig geworden, so dass viele tolle Aktionen stattfanden. Nun ist der WOW-Day abgeschlossen und hat das Rekordergebnis von 8.207,46 € erzielt. Das ist mehr als großartig! Einen ganz herzlichen Dank an alle Aktiven und Unterstützer:innen!
Mit dieser Summe wird die Mwanangu Special School in Tansania unterstützt.
Zum Projekt:
Die Mwanangu Inclusive Community ist eine Initiative, die aus dem Wunsch entstanden ist, Kinder mit Behinderungen zu unterstützen, die keinen Zugang zu Bildung hatten. Gegründet wurde die Initiative von der Mwanangu Development Tanzania (ehemalig Friends of Children with Cancer Tanzania FOCC) im April 2017. Sie haben die Vision in einem Land zu leben, in dem alle Kinder die gleichen Chancen im Gesundheits- und Bildungswesen haben, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft und ihrer gesundheitlichen Verfassung.
Die integrative Schule mit Waldorfelementen kümmert sich mit insgesamt 16 Mitarbeitenden um Kinder mit Behinderungen, besonders gefährdete Kinder vom Kindergarten bis zur Grundschule, sowie um nicht behinderte Kinder. Bis heute besuchen 43 Kinder, davon 24 mit besonderen Bedürfnissen und 19 ohne besondere Bedürfnisse, die Schule.
Die Kinder der Schule, die besondere Bedürfnisse haben, haben zum Beispiel eine gespaltene Wirbelsäule (Spina bifida, im Sprachgebrauch offener Rücken genannt), einen Hydrozephalus (eine krankhafte Erweiterung der Räume im Gehirn, die mit Hirnwasser gefüllt sind), eine Zerebralparese (Bewegungsstörungen und Muskelsteife) oder Autismus.
An der Schule gibt es auch ein biodynamisches Landwirtschaftsprojekt. Angebaut werden Gemüse, Obst und Getreide und es gibt Bienen. Von der Ernte werden, die Kinder, das Personal und die Lehrkräfte ernährt. Der Überschuss wird auf dem Dorfmarkt verkauft um Einkommen zu erzielen. Außerdem gibt es Kühe, Ziegen und Hühner.
Aktuelle Herausforderungen:
Das Projekt ist besonders wichtig, da es leider nur eine begrenzte Anzahl von inklusiven Schulen für die frühkindliche Entwicklung und Grundschulen im Land gibt. Die daraus entstehenden großen Entfernungen und mangelnde Zugänglichkeiten solcher Schulen verursacht hohe Bildungskosten für die Eltern der Kinder mit Behinderung.
Eine weitere Herausforderung ist, dass angeborene oder erworbene Hydrocephalus- und Spina-bifida-Fehlbildungen in Tansania als Fluch und Belastung für die Familie und die Gesellschaft gelten. Die im Jahr 2002 im Muhimbili National Hospital durchgeführte Studie ergab, dass etwa 3 von 1000 Lebendgeburten von Hydrocephalus/Spina bifida betroffen sind. Davon ausgehend wird geschätzt, dass in Tansania jedes Jahr knapp 5.000 Neugeborene mit einer dieser Behinderungen zur Welt kommen. Nicht einmal die Hälfte davon, erhält eine Behandlung. In der Gesellschaft fehlt das Bewusstsein für diese Behinderungen und viele junge Menschen sterben, da die Behinderung zu spät diagnostiziert und behandelt wird.
Die Schülerinnen und Schüler der inklusiven Mwanangu Special School können sich zurzeit in vier Klassenzimmer aufteilen. Ein Spielgruppen-Klassenzimmer, ein Kindergarten-Klassenzimmer, ein Klassenzimmer für die erste Klasse und eins für die zweite Klasse. Dieses Jahr wechselten einige der Schülerinnen in die dritte Klasse. Leider gibt es im Moment noch keinen Klassenraum für sie. Deshalb bittet der Verein um Hilfe durch Spenden, um den Bau eines Klassenzimmers, einschließlich Ausbau und Einrichtung, für die dritte Klasse zu finanzieren. Unsere Spende leistet hierzu einen großen Beitrag!